"

Innere Einstellung: robust optimistisch

Moritz begegnet seiner degenerativen Netzhauterkrankung mit Respekt, aber auch mit robustem Optimismus. Erste Erfolge mit der TES geben ihm die Zuversicht, die Krankheit verzögern zu können.

Moritz erinnert sich noch gut: Im Lauf des Jahres 2016 konnte er Straßenschilder immer schlechter erkennen. „Zunächst schob ich das auf die Brille, es stellte sich jedoch schnell heraus, dass es daran nicht lag.“ Damit begann für den 47-jährigen eine lange Reise von einem niedergelassenen Augenarzt zum anderen und sogar in eine Klinik – alles, ohne dass die Ursache gefunden wurde. Erst an der Berliner Charité wurde 2017 die richtige Hypothese aufgestellt und durch Gentests bestätigt: Moritz leidet an Zapfen-Stäbchendystrophie, kurz ZSD. Bei dieser sehr seltenen Erkrankung sterben zunächst die Zapfen und dann die Stäbchen in der Netzhaut ab. Mit der Diagnose bekam er auch die Nachricht, dass es keine ursächliche Behandlung gibt. „Ich habe dann alles möglich versucht, auch Ernährungsumstellungen und Intervallfasten. Das hat alles nichts gebracht, im Gegenteil“, sagt Moritz.

2017 kam es, wie bei dieser Krankheit häufig, zu einer rapiden Verschlechterung. Anfang 2018 konnte Moritz dann nur noch 15 Prozent seiner Sehkraft nutzen. „Heute erkenne ich zum Beispiel Gesichter nur aus direkter Nähe. Deshalb bin ich dazu übergangen, auf der Straße in meiner Nachbarschaft alle Leute zu grüßen, was in Berlin eher ungewöhnlich ist“, sagt Moritz mit leichtem Schmunzeln. Seiner selbstständigen Tätigkeit als Unternehmensberater kann er zwar nicht mehr nachgehen, aber er ist nun als ehrenamtlicher Start-up-Coach tätig. Eine Aufgabe, die ihm viel Freude macht und die er noch möglichst lange erfüllen möchte. Neue Hoffnung schöpfte er beim Besuch eines zweitägigen Seminars des PRO RETINA Deutschland e. V, einer Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen. „Dort wurde ein Vortrag über die transkorneale Elektrostimulation gehalten. Ich habe mir dann alle Fach-Veröffentlichungen besorgt, die ich zum Thema bekommen konnte. Zunächst war ich nur durchwachsen überzeugt. Es war unklar, ob die TES auch bei meinem Krankheitsbild funktionieren würde. Aber einen Versuch schien es wert“, so Moritz.

Im Februar 2020 hat er die TES dann zum ersten Mal angewendet und macht dies seitdem regelmäßig einmal die Woche für 30 Minuten. „Nur während einer Lidrandentzündung – ich habe schon öfter Probleme damit – musste ich kurzzeitig aussetzen“, bestätigt Moritz. Der Februar brachte für ihn tatsächlich die entscheidende Wende, denn: „Seitdem hat sich keine weitere Verschlechterung bemerkbar gemacht und seit November 2019 habe ich einen stabilen Visus. Subjektiv kann ich sagen: ja, die Behandlung bringt mir etwas.“ Während der Anwendung verspürt er regelmäßig ein Kribbeln und anfänglich nimmt er auch häufig Lichterscheinungen wahr, die sogenannten Phosphene. Stören tut ihn das jedoch nicht.

Als durch und durch optimistische Mensch hofft Moritz, dass das Konzept mit der TES als entscheidendem Beitrag noch lange trägt. „Man kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr tun, außerdem ist der Aufwand absolut vertretbar. Deshalb würde ich die TES auf jeden Fall weiterempfehlen“ sagt Moritz und fügt hinzu: „Das Okuvision-Team habe ich bei meinen Nachfragen als sehr lösungsorientiert erlebt und empfinde die Interaktion extrem angenehm. Das gibt einem ein gutes Gefühl als Anwender“.